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[2 Dienerinnen im s/w-Anzug decken die Festtafel
und zünden die Kerzen an; Musiker richten sich
ein]
- 1. Dienerin:
- Das wird eine Verlobungsfeier!
- 2. Dienerin:
- Anderswo wird so gehochzeitet.
- 1. Dienerin:
- Die Herrschaften müssen der Nachbarschaft
doch zeigen, wer sie sind.
- 2. Dienerin:
- Ja ja, die Reichsten – aber auch die
Hochmütigsten!
[Georg und Angelika erscheinen und nehmen die
Parade ab, dann Auguste und Danielle, die wiederum in ihrem Kleid wenig
vorteilhaft aussieht]
- Auguste mit Danielle:
- So mein Kind. Hier ist heute
Dein Platz. Dein Bräutigam wird gleich bei Dir sein. Dann fängst Du an,
Dich von Mutter und Vater zu lösen – und auch von mir, deiner alten
Kinderfrau. Wie wird das hier im Haus bloß ohne Dich sein?
[Madeleine kommt herein und hört die letzten
Worte]
- Madeleine:
- Na, ich bin doch auch noch
da[leise vor
sich hin] Noch ist nicht aller Tage
Abend. Viel lieber wäre ich an Danielles Stelle. Steffen passt viel
besser zu mir. Verlobt ist noch nicht verheiratet. [schwärmt noch ein wenig von
Steffen]
- Danielle:
- Ach Madeleine, du wirst auch einen
Mann finden, der Dich glücklich macht.
- Madeleine:
- Worauf Du Dich verlassen
kannst.
[Eltern nehmen neben Danielle Platz. Gäste
drängen in den Raum, darunter Steffen und Cora (diese hält anfangs zwei
Blumensträuße) und der Polizeichef, Steffen benimmt sich ausgesprochen
galant, macht Komplimente und lässt verbal an seiner übergroßen Zuneigung
zu Danielle keine Zweifel aufkommen. Bissig kommentiert Madeleine jedes
Kompliment]
- Steffen zum Polizeichef:
- Dass Sie mir die
Ehre geben...
- Madeleine:
- Ehre, Ehre! Der Saufsack
schmeichelt sich doch bloß ein, um das Futter für seinen Affen in der
nächsten Woche zu sparen...
- Polizeichef zu Steffen:
- [auf die Dienerinnen zeigend]
Guck mal, am Buffett, zwei Pinguine... [als sich Steffen wegdrehen
will]...Nee, das sind Winterkrähen![lacht
angetrunken]
- Steffen zu Gast 1:
- Hallo, schön dass Ihr da
seid...
- Madeleine:
- Ob die auch kommen, wenn er mich
am Ende nimmt?
- Steffen zur Frau von Gast 1:
- Ja, das ist
wirklich ein Glücksfall, dass Danielle mich nimmt...
- Madeleine:
- Dann wäre Vater sie wenigstens
los. Ob der Fall was mit Glück zu tun hat?
- Steffen in die Runde:
- Na klar liebe ich sie,
und wie!
- Madeleine:
- Und
wi-i-i-i-i! Heuchler!
- Steffen
- [bei der Braut
angekommen] Liebste, wie schön du
bist – [wendet sich zu
Angelika]
- Madeleine:
- Schön vielleicht, [kichert] aber ganz taufrisch
ist sie nicht mehr.
- Steffen zu Angelika:
- – schön wie ihre Mutter. [nimmt der hektisch wedelnden Cora die schon
etwas dezimierten Blumen ab und reicht sie an Angelika und Danielle
weiter, Auguste bringt Vasen]
- Angelika:
- Ja, in dem Kleid habe ich schon zu
meiner Verlobung gut ausgesehen.
[Georg klingelt
unterdessen am Glas und bringt seinen Toast aus:[Start N° 04]\
Georg:
Erhebt die Gläser auf das junge Paar.
Es möge wiederstehen jeder Gefahr.
Möge alles gelingen in ihrem Leben
und Glück an ihren Händen kleben!
Prost!
- Polizeichef:
- Rülps!
[Zwischen N° 4 und N° 5 nur 3 Sek Pause, Musik gleich weiter] Es wird getanzt und
gefeiert, man singt „Hoch dem Jubelpaar“, der Polizeichef
füllt während der Verse nach und
säuft]
N° 5 Hoch dem Jubelpaar
- Chor:
- Ein Hoch dem Jubelpaar! Ihr wollt euch aneinander
binden?
Dann ist es sonnenklar, dass wir uns bald zur Hochzeit finden.
- Danielle:
- Wach ich oder träum ich? Gott schenkt diesen Tag.
Hochzeitstraum erfüllt mich: ich hab JA gesagt.
- Angelika:
- Seht sie an, die Süße, ganz und gar mein Kind.
Weither kommen Grüße, die voll Achtung sind.
- Chor:
- Ein Hoch dem Jubelpaar! ...
- Georg:
- Fangt nun an zu bauen an dem eignen Haus.
Nach der Hochzeit schauen süße Kinder raus.
- Steffen:
- Um Geld und Gut zu mehren schreck ich vor nichts
zurück.
Danielle zu begehren bringt mir dabei Glück.
- Chor:
- Ein Hoch dem Jubelpaar! ...
- Madeleine
- Schwer ist’s anzusehen: Danielle glücklich
schaut.
Wie soll’s weitergehen? Wär’ gern selbst die Braut!
- Polizeichef
- [bereits leicht
drehend...]Ich genieß die Stunde
– kenne alle hier
in der noblen Runde. ICH gehör zu ihr!
- Chor:
- Ein ... [plötzlich Spot auf
Auguste, alle anderen verharren in ihrer
Bewegung]
- Auguste
- Ich misstraue allen, ehrlich sind die nicht.
Wenn die Masken fallen, schreckt mich ihr Gesicht.
Als die Kinder klein warn, wurde ich gebraucht
und bin in diesen Dienstjahr’n tiefer eingetaucht
in die Welt voll Hochmut und voll Heuchelei,
voller Zwietracht und voll Neid.
Soll ich wieder flieh’n, wie vor vielen Jahr’n,
als Danielles Eltern meine Rettung war’n?
- Chor: [plötzlich wieder
ausgelassene Stimmung]
- ... Hoch dem Jubelpaar! Ihr wollt euch
aneinander binden?
Dann ist es sonnenklar, dass wir uns bald zur Hochzeit finden.
[Instrumentales
Nachspiel läuft weiter]
[Der inzwischen betrunkene Polizeichef bringt sich
durch einen Sturz auf den Tisch in
Erinnerung]
- Polizeichef :
- [Als er sich hochmüht, lallt
er]
Ich sitz am Tisch und esse Klops – off een Mal
kloppts.
Ich stehe off und kieke und wer steht draußen? Icke!
[Will zu Danielle]
Mädchen, lass mich an dich drücken... [strauchelt und
kommt vor Madeleine zu stehen]
Huch, Du bist so dünn, da kommen ja im
Stadtpark die Enten aus dem Teich, um Dich zu füttern! [torkelt weiter und bekommt Georg am Hals zu
fassen] Ui – Flaschen nehme ich am
liebsten am Hals ... [Danielle ist
hinzugeeilt]
- Danielle:
- Lass ihn, Vater, er ist betrunken.
Ich bringe ihn nach draußen!
[Die Musik wird langsamer, die Gäste gehen,
zurück bleiben noch Madeleine und Steffen, die weiter tanzen bis Ende
Musik]
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