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[Madeleine genießt vor dem Haus die Abendsonne,
als sie Danielle und David bemerkt
[Start N° 11]]
- Madeleine
- Hattest Du Spaß mit dem dreckigen Schönling?
Schau nicht so dumm! Ich hab alles gesehen!
Unser Ruf ist dahin, unsre Ehre befleckt,
und ich höre schon die Spötter, wenn man’s entdeckt,
dass Du Dich zum Pöbel herabgelassen!
Bald pfeifen’s die Spatzen in allen Gassen.
-
Bist Du verliebt in den Malergesellen?
Übergelaufen in’s Lager des Plebs?
Und, was glaubst Du, ist los, wenn es Steffen erfährt,
dass ein anderer Mann seine Künft’ge verehrt?
Besinne Dich wieder, wohin Du gehörst,
damit Du nicht Steffen einen Meineid schwörst.
[Musik läuft durch ⇒ N° 12]
[Mädchen gehen ins Haus. David schüttelt den
Kopf und singt im Gehen]
- David:
- Wie kann man nur so leben?
In steter Streiterei...
Es kann nichts Schönres geben
als Schwesternlieb und –treu.
Stattdessen sie sich fressen
und ganz und gar vergessen,
was eins der andern schuldig sei,
was man sich schuldig sei.
- Ich könnte so nicht leben,
das wär’ mir viel zu schwer.
Statt Freundschaft anzustreben,
buhlt man um Ruhm und Ehr.
Schaut nur auf Schmuck und Kleider,
ist stolz auf jeden Neider,
doch im Gemüt, da bleibt man leer,
doch im Gemüte, da bleibt man immer leer.
- Da lob ich mir ein Fläschchen Bier am Feierabend vor der Tür.
Mit Freunden einen kleinen Schwatz nach Tages Hatz.
Wenn wir dann auseinander geh’n, zum Himmel seh’n,
dann leuchtet Gottes Sternenzelt und Frieden wird’s in Herz und Welt.
Gleich ist das Leben wunderschön, das Leben wunderschön.
[ab]
[Vorhang]
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