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[Start N°
17] [Danielle, anmutiger als zu Beginn‚ optisch Stufe II;
kommt in die Kirche, Tür fällt geräuschvoll zu, entzündet wiederum eine
Kerze und singt auf dem Weg durch das ganze
Kirchenschiff]
Danielle
Gott, hilf mir! Was kann ich
denn machen, wenn alle gegen mich sind?
Weiß nichts von geschäftlichen Sachen, bin darin dumm so wie ein Kind.
Gott, hilf mir! Ich brauch’ dich heute. Sei bei mir! Rate mir doch!
Da draußen erwarten die Leute, dass alles gut werde noch.
[Madeleine erscheint ebenfalls hörbar in der
Kirche, versteckt sich auf einem Stuhl hinter einer Säule. Jedes Mal, wenn
David Danielle berührt, erscheint Madeleine hinter einer Säule im
Lichtblitz.]
Wie könnte man jetzt noch verhindern die Pläne, die doch längst
besteh’n
zum Schaden der Eltern und Kinder. Ich bitte Dich, lass nicht
gescheh’n,
dass ihnen die Heimat genommen. [anmutig
niederkniend, als Gebet]
Sei bei mir! Rate mir doch!
Da draußen erwarten die Leute, dass alles gut werde noch.
[Musik läuft durch ⇒ N° 18]
[David kommt durch den Behinderteneingang, um
sein Werkzeug zu holen. Er geht zu Danielle und legt seine Hand auf ihre
Schulter.]
- Danielle:
- [schreckt auf] David, Du
schon wieder?
- David:
- Unfreiwillig hörte ich Dein Gebet mit
an. Es geht um unsere Häuser, nicht wahr?
- Danielle:
- [nickt nur mit dem Kopf]
- David
- Dein Gebet ergreift mich, Deines
Glaubens Kraft.
Hoffentlich erfüllt sich, dass es Gutes schafft:
Ausgleich der Interessen, Frieden, Einigkeit,
Hungrigen das Essen. Geschäftigen die Zeit,
darüber nachzudenken, was die Liebe schafft.
Besser ist Verschenken, als im Geiz gerafft. [holt sein Werkzeug von der
Rüstung]
- Aber denke weiter: TUN gehört dazu.
Keine Gottesstreiter setzten sich zur Ruh.
So entsteh’n die Farben der gerechten Welt.
Keiner muss mehr darben, nur auf sich gestellt.
Stell Dich vor die Leute, denn sie brauchen Dich
nicht erst morgen, h e u t e! Komm, begleite mich.
[hilft Danielle, sich zu
erheben]
[Musik läuft durch ⇒ N° 19]
- David:
- [zieht Danielle mit
sich] Komm mit mir. Im Städtchen ist große
Unruhe..., vielleicht hilft es den Menschen, wenn sie sehen, dass Du auf
unserer Seite bist!
- Danielle:
- [schüttelt heftig den Kopf, löst sich von Davids Griff,
wendet sich ab und geht einige
Schritte] Das darfst Du nicht glauben.
Ich versuchte ja schon, mit Steffen zu sprechen. Du hättest hören
sollen, wie er mir unterstellte, dass ich keine Ahnung habe. Ich denke
sogar, dass meine Einwände ihn so aufgebracht haben, dass er sich noch
mehr in seine Pläne verbeißt. Ihm geht’s doch bloß um die
Geschäfte. [Will sich
umdrehen und stößt auf David, der ihr gefolgt
ist]Ach, David...
- David:
- [nimmt Danielle in
den Arm] Warten wir es ab. Sprich doch noch
einmal mit deinem Vater. Schließlich wird das Grundstück auch dir
gehören.
- Danielle:
- [wieder heftiges Kopfschütteln, schiebt David leicht von
sich] Zwecklos. Auch mit dem hab ich
gesprochen.
- David:
- Ist schon spät für mich, es wartet noch
viel Arbeit, komm, gehen wir!
[Danielle sieht sich kurz um, weil sie meint, dass
noch jemand im Raum wäre, Danielle durch Hauptausgang, David durch
Behinderteneingang ab.]
[Madeleine beginnt auf dem Stuhl
stehend]
- Madeleine:
- Schnell zu Steffen. Der wird sich
freuen! Jetzt muss er doch erkennen, dass Danielle keine Frau für ihn ist.
Und wenn er das alte Haus haben will, führt kein Weg an mir vorbei.[Start N°
20]
-
- Madeleine
- Endlich krieg ich Steffen,
kriege ihn zum Mann.
Gebe ihn nicht mehr zurück, suche jetzt mein eignes Glück.
Schwesterherz, bist selber Schuld. Steffen hatte viel Geduld,
aber was Du grad getan, sieht er sich nicht mehr länger an.
- Wenn er diese Nachricht kriegt, bist Du schon von mir besiegt.
Auch die Eltern bist Du los. Triffst sie ja mit derbem Stoß
mitten in das Herz hinein. Wie kannst Du so taktlos sein,
mit dem Pöbel dich vertragen, Dich ins andre Lager schlagen...
- [klettert vom Stuhl und singt das Lied im hinteren
Teil der Kirche zu Ende, ab durch
Kirchentür.]
- Endlich krieg ich Steffen, kriege ihn zum Mann.
Werd gehören ihm und Du siehst dabei nur von ferne zu.
Schwesterherz, bist selber Schuld. Hättest Du nur mehr Geduld
und Verständnis aufgebracht und über den Besitz gewacht.
- Jetzt gehöre ich zu Steffen, dem begehrten schönen Mann.
Du gehst leer aus. Glaub doch nicht, dass noch einer mit Dir spricht,
der zu unserm Haus gehört. Früher hast Du sie betört,
aber jetzt, da bin ICH dran, ich nehme Deinen Bräutigam...
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