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[Im Arbeitszimmer starren Georg und Angelika,
Steffen, Cora und Madeleine regungslos vor sich hin. Man muss das Gefühl
eines drohenden Gewitters haben, lediglich der Regulator tickt
überdeutlich.
Georg springt plötzlich auf, etwas fällt zu Boden, Angelika und Cora bücken
sich gleichzeitig und knallen mit dem Kopf
zusammen.]
- Georg:
- Auguste, bring einen Schnaps, und das
Ganze ein bisschen hurtig!...
- Steffen:
- Ich muss Ihnen sagen: Es ist nicht
zu ertragen, wie Ihre Tochter sich gehen lässt! Sie trifft sich mit
Abschaum, wie ein Alptraum.
- Georg:
- Wir müssen sie fragen! Sie soll uns
jetzt sagen, was in ihren Schädel gefahren ist. Statt uns Achtung zu
zollen schadet Sie uns nur. Hintergeht sie uns wirklich mit scheinheiliger
List!
[Schlägt mit der Faust auf den Tisch. Wieder
geht etwas zu Boden. Im Bücken halten Angelika und Cora inne –
stoßen mit dem Kopf nicht zusammen]
- Steffen:
- Wir müssen jetzt handeln, die
Räumungsklagen sofort verteilen!
- Georg:
- Sie werden sich wehren, bei Ämtern
beschweren und dabei wird uns die Zeit enteilen.
- Steffen & Georg:
- Es muss etwas geben, wie
der Plebs aus seinem elenden Räubernest vertrieben werden kann. Wir wollen
nicht zuseh’n und tatenlos rumsteh’n, also geben wir ihnen den
Rest!
- Georg:
- Aber wie? Hast Du eine Idee?
- Steffen:
- Ich hätte schon eine...! Besser,
noch nicht darüber sprechen...
Zunächst müssen die Wohnungen im Haus, in dem auch dieser David wohnt,
gekündigt werden. Cora, schreib!
[Cora, obwohl erschrocken über den Verlauf des
Gesprächs, macht gute Miene zu bösem Spiel. Sie will ihren Job nicht
verlieren, also schreibt sie gehorsam das Diktat. Georg erklärt seiner
Frau pantomimisch, dass die Kündigung unausweichlich
ist]
- Steffen:
- An die Bewohner des Hauses Altstadt 1!
Nach kürzlich erfolgter Prüfung der Häuser meiner Grundstücke habe ich
beschlossen, Ihr Haus zu beräumen, um Baufreiheit für notwendige
Investitionen zu schaffen. Es steht allen bisherigen Mietern frei, nach
Fertigstellung der neuen Häuser dort wieder eine Wohnung anzumieten.
Nun hat sich ergeben, dass kurzfristig der Abriss vonstatten gehen kann. Mir
ist bekannt, dass dort keine größeren Familien leben und nur
ein- Kind von der Maßnahme direkt betroffen ist.
Ich kündige Ihnen mit sofortiger Wirkung den Mietvertrag und ersuche Sie, das
Grundstück bis spätestens morgen, 12:00 Uhr geräumt zu haben. Andernfalls
wird alles, was zurück bleibt, dem Abriss zum Opfer fallen. Ich übernehme
dafür keine Haftung.
Unterschrift . Klammer auf – Hauseigentümer – Klammer zu
Hast Du alles, Cora? Ja? Dann hier, lieber Schwiegervater unterschreiben!
- Hm, das betrifft ja auch Dich, Cora? Also beeil dich, das
Schreiben zu überbringen. Für den Rest des Tages bekommst Du frei. Du musst
ja auch packen
- [Grinst. Betroffen
geht Cora, hört aber noch die letzten Worte ihres
Chefs]
So ein kleiner Brand – gar nicht schlecht – Alle Probleme auf
einmal gelöst – Mal sehen ...
[Alle ab. Als letzter geht Georg und rennt an
der soeben eintreffenden Auguste
vorbei.]
- Auguste:
- [erleichtert] ... Ich hätte
jetzt aber auch nichts anderes erwartet...! Prost! [Auguste prostet dem Publikum zu und
geht]
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