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[Kinder auf, Auf der Bank vor dem Haus sitzt
Tim. Münchl spielt zampern. An einem Tisch sitzen drei Skatbrüder. Als
Emma ihre Wäsche abnehmen will, kommt es zu einem Disput mit
Klara.]
- [beim Straßenkehrer]
- Bin een kleener König
Gib mir nich so wenig.
Gib mir lieber bannig viel
Sonst gibst was mit’n Beesenstiel
- [beim Bauern]
Oben unterm Firste,
da häng’ gebratne Würste.
Eene gibste davon mir,
die übrigen behälste dir.
- [beim
Straßenhändler]
Zamper Zamper Zieschen
Mir friert an de Fießchen
Laß ma nicht so lange stehn
Will noch ein Plätzchen weiter gehen.
- 1. Skatbruder (Straßenkehrer):
- Herzlich
schön spielt unser Küster. Was er nicht verspielt, verfrisst er!
- 2. Skatbruder (Bauer):
- <>Grün scheißen die
Gänse im Mai!
- 3. Skatbruder (Straßenhändler):
- Kreuzerweis das Geld verspielen, aber auf die Taler
zielen
[Waschfrau Emma ist beim Abnehmen der Wäsche,
als sich über ihr ein Fenster öffnet und ein Eimer entleert wird]
[Start N°
26]
- Emma:
- Das glaub ich jetzt nicht wirklich!
Musst Du hier Deinen Müll rauskippen, wo ich meine Wäsche habe?
- Klara:
- Ja! Ich muss! Außerdem, was fällt Dir
ein, heute zu waschen? Freitag ist Waschtag, steht so in der
Hausordnung.
- Emma:
- Steht auch in der Hausordnung, dass ich
dreckig rumlaufen soll? Freitag muss ich bei Rechtsanwalts putzen gehen,
da geht der ganze Tag drauf.
- Klara:
- Ach, Freitag bist du den ganzen Tag
nicht da?
- Emma:
- Lass bloß die Pfoten von meinem
Wilhelm, der ist auch nicht besser als Dein Karl?
- Klara:
- Was heißt denn das? Was soll ich denn
mit deinem Wilhelm? Na warte, ich komme runter.
- Emma:
- Kannste machen. Dann bring aber gleich
Deinen Dreck mit...!
- Cora:
- So, Münchl, es ist genug. Jetzt geht es
ins Bett!
[Kind geht nur meckernd mit in das Haus, Cora
öffnet das Fenster und singt, auf dem Platz summen alle einen Chorsatz
mit]
- So legt euch denn, ihr Brüder,
in Gottes Namen nieder, kalt weht der Abendhauch.
Verschon uns, Gott, mit Strafen
und lass uns ruhig schlafen.
Und unsern kranken Nachbarn auch.
[Cora schließt das Fenster. Tim nimmt sich den
Straßenkehrerbesen und fegt während des Singens. Die Kinder lassen ihr
Spielzeug liegen und gehen ab, die Erwachsenen gehen etwas später. Während
die Musik ausklingt, tritt Cora aus dem Haus und schafft noch etwas
Ordnung, z.B. sammelt sie Spielsachen ein und setzt sich auf die
Bank.]
- Tim
- Hin und her mit dem Besen
schwingen
und ganz leis’ ein Liedchen singen,
dass der Kleine nicht geweckt.
Morgen singen wir wieder beide
Keiner tut uns was zuleide,
vallerie und vallera
dideldum und didelda.
- [Hält inne, stützt sich auf den
Besen]
- Allerdings, wir sollen morgen
ausziehn. [Fegt
weiter] Aber keine Sorgen,
niemand zwingt uns wegzugehn.
Werden weiter Besen schwingen
und dabei ein Lieder singen.
[Setzt sich neben
Cora]
vallerie und vallera
dideldum und didelda.
- Tim:
- Na also, erst immer sträuben und dann
gleich einschlafen...
- Cora:
- Sollten wir nicht beginnen zu packen?
Was machen wir bloß? Wo sollen wir denn hin?
[Tim steht auf und lehnt den Besen an die
Hauswand.]
- Tim:
- [zu
Cora] Komm mit ins Haus. Es bringt nichts,
wenn Du vor Dich hin grübelst.
[ hilft Cora beim Aufstehen und knufft sie
aufmunternd. Beide ab.]
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